II. Akt - Take it easy.
Montag, 30.01.2012, 12:15. Ich bin in der Klinik angekommen und wurde in ein Aufnahmezimmer gesteckt. Wir schreiben nochmal ein CTG, leider hat das Bébé immer mal wieder Aussetzer. Das kennen wir ja schon. Das CTG dauert ewig. Es ist keine Wehe in Sicht.

Eine Hebammenschülerin und eine Hebamme machen die Aufnahme und werten das CTG aus. Ich bin fit, vom Bébé weiß man's nicht recht. Wenn was zu sehen ist, ist es super. Aber oft sieht man halt auch nichts. Eine Ärztin kommt und klärt mich auf. Dass innerhalb von 24 Stunden nach einem Blasensprung eigentlich die Wehen einsetzen, aber wenn nicht, oder wenn es schneller gehen müsste, dann gäbe es drei Möglichkeiten zum Einleiten. Während sie mir vom Cocktail, Wehentropf usw erzählt muss ich schon mehrmals kräftig durchatmen. Trotzdem spricht hier jeder noch von stationärer Aufnahme, Einleiten und 24 Stunden.

Ich soll noch nach nebenan ins Untersuchungszimmer, die Ärztin will einen Ultraschall. Ich atme immer wieder tief durch, gehe in die Knie. Auf der Liege liegend ist es kaum auszuhalten. "Für was brauchen wir denn jetzt noch einen Ultraschall?", quetsche ich raus. "Um den Kopfumfang und das Gewicht zu messen.", antwortet die nette Ärztin. "Ich war doch aber Samstag erst hier, kommen Sie nicht an die Daten? Da wird sich doch in zwei Tagen nichts dramatisches mehr verändert haben." "Ach so", sagt sie, "dann suche ich die Daten raus."

Und ich darf zurück ins Aufnahmezimmer. Es ist 14:00 Uhr. Ich warte, wie es weitergeht.

Die Hebammenschülerin kommt und sagt mir, dass ich leider noch nichts zu essen bekommen kann (wie gesagt, ich bin ja ohne Frühstück aus dem Haus gehetzt und sah zu diesem Zeitpunkt schon dezente Sternchen), man möchte erst noch ein CTG schreiben. Ich presse unter dem Druck in meinem Unterleib nur hervor, dass ich das nicht mehr packe, mich nochmal 'ne halbe Stunde auf die Liege zu legen.

Um 14:30 bekomme ich ein Mittagessen, dass ich im Stehen unter Schmerzen einnehme. Danach soll das CTG geschrieben werden und ich stationär aufgenommen werden. Irgendwann geht der Papa raus und fragt die Damen mal, in welchen Abständen man hier eigentlich Wehen haben müsste, um direkt in den Kreißsaal zu kommen. Um 15 Uhr werde ich zum ersten Mal untersucht. Die Hebamme ist sichtlich überrascht. Mein Muttermund ist bereits 3-4 cm geöffnet. "Das geht jetzt aber schneller als erwartet.", sagt sie und schaut mich entschuldigend an.

Wir raffen die Sachen zusammen und ich komme in den Kreißsaal. Zum ersten Mal habe ich das Gefühl, dass es ernst wird.




frauaehrenwort am 09.Feb 12  |  Permalink
Oh, es bleibt spannend. Aber wenn Du da so rumatmest und stöhnst, kommen die dann nicht auf die Idee, dass das Wehen sein könnten?

frollein am 10.Feb 12  |  Permalink
Ich bin ja nicht so die Jammerliese. Und dann noch Erstgebärende. Die haben das alles nicht so richtig gecheckt. Und sich so ein bisschen verkalkuliert mit mir.

bie_st am 10.Feb 12  |  Permalink
ich les zum ersten mal 'papa' - wollt ja nicht zu neugierig sein und mal nach dem anderen elternteil fragen... aber jetzt wird's ja schon erwähnt... ;)
hat der papa anständig händchen gehalten??

frollein am 10.Feb 12  |  Permalink
Ja, er war bei der Geburt dabei. Das war sein Wunsch.
Dennoch bin ich alleinerziehend.

frau klugscheisser am 10.Feb 12  |  Permalink
Respekt
aber das mit dem alleinerziehend kann sich ja schnell ändern (s. Frau Herzbruch).

bie_st am 11.Feb 12  |  Permalink
ja, dass du allein erziehend bist, hab ich schon so verstanden. aber irgendwie find ich's gerade schön, zu wissen, dass du wenigstens bei der geburt nicht allein warst. keine ahnung... irgendwie erscheint mir das... beruhigend.