Dienstag, 15. November 2011
It's The Final Countdown.
3...



Sonntag, 13. November 2011
Positionen.
"Also, ich bin auch Kinderkrankenschwester. Und Sie glauben doch nicht im Ernst, dass ich mein Kind in so einer kackenden Position kriegen will."

Gestern gehört beim Tag der offenen Tür auf der Entbindungsstation meiner Wahl, während die Hebamme den Geburtshocker erklärte. Da war eine der schwangeren anwesenden Damen wohl etwas überreizt.



Sonntag, 30. Oktober 2011
Let it snow, let it snow, let it snow!
Hochschwanger im Sommer? Da sind sich alle einig. DAS möchte niemand sein. Zu anstrengend alles. Da bekommt man mitleidige Blicke.

Hochschwanger im Winter, Entbindungstermin Ende Januar - manchmal kommt es mir so vor, als beglückwünschten mich die Leute unterschwellig geradezu, weil es ja ach-so-viel-unangenehmer sei im Hochsommer hochschwanger zu sein.

Soll ich Ihnen was sagen? Das ist der größte Scheiß, den ich je gehört habe!

Erstens sind unsere Sommer nun wirklich nicht so anstrengend, zweitens kann ich mir schlimmeres vorstellen als die 6 Wochen Muttischutzzeit in einem Freibad oder im Schatten unter einem Baum zu verbringen und drittens gibt es einen alles entscheidenden Vorteil: Sie haben im Sommer keine Probleme bei der Klamottenwahl, Sie müssen nix anziehen, außer irgendeinem zeltartigen...äh...Zelt.

Hochschwanger im Winter bedeutet, dass Sie - wenn Sie es überhaupt wagen sollten, auf die Straße zu gehen - bei Ihrem Watschelgang (nichts anderes wird Ihnen möglich sein) Gefahr laufen sich tierisch auf die Fresse zu legen. Und dann haben Sie außerdem noch zwei Optionen: Entweder Sie frieren sich den Arsch ab, weil Sie zu geizig waren, sich für einen einzigen Winter eine unförmige und total überteuerte Umstandswinterjacke zu kaufen oder aber Sie brauchen eine unförmige und total überteuerte Umstandswinterjacke.

Da mein Auto mir hier in schwäbisch Sibirien bereits im Oktober schon mehrfach angesichts einer Temperatur von unter 3°C morgens eine Warnung in Form einer Schneeflocke auf's Display gezaubert hatte, habe ich gestern endgültig meine Hoffnung begraben, ich könne auch ohne den Erwerb einer speziellen Umstandswinterjacke bis zum Entbindungstermin durchkommen und dachte dann auch sogleich leicht panikartig, dass ich dann jetzt aber vielleicht auch mal so langsam an die Operation Winterjacke für Dickbäuchige rangehen müsste. Um nicht zu sagen: SOFORT!

Immerhin ist es ja schon bei gewöhnlicher Winterkleidung so, dass man das, was man im September nicht gekauft hat, im Winter, dann wenn man es braucht, nicht mehr bekommt, weil die Schauwerbegestalter dann schon wieder anfangen, die Bikinis in die Schaufenster zu hängen.

Und nun bin ich ein Mensch, der prinzipiell gerne Geld ausgibt für Kleidung. Und ja, durchaus auch gerne für schöne Kleidung VIEL Geld ausgibt. Aber nicht für einen Mantel, den man nur mit ganz viel Phantasie als "egg-shape" bezeichnen kann und von dem man sicher weiß, dass man ihn nur 3-4 Monate tragen wird.

5 Stunden, 88 km Autofahrt, 3 Städte, 2 Telefonate, 5 Läden. Umstandwintermantel: check.

Und wehe, das wird kein strenger, harter, kalter Winter dieses Jahr!



Montag, 24. Oktober 2011
Scheißerei, verdammte.
Die schönste Zeit im Leben einer Frau?

Verbringe ich gefühlt gerade nur noch auf dem Klo: Das Baby turnt und drückt lustig auf meine Blase, so dass ich alle 10-20 Minuten losrenne, um 2 Tröpfchen Pipi wegzubringen und die übrige Zeit verbringe ich mit der Scheißerei von dem Scheiß-Magnesium, das ich nehmen soll.

Waaaaaaaaaaaaaaaaah!!!



Mittwoch, 28. September 2011
Scheiße, verdammte.
Ich klammere mich mittlerweile nur noch an die Hoffnung, dass diese gottverdammten Rückenschmerzen, die ja mit der Schwangerschaft Einzug in meinen Alltag, ach, was sag ich: mein Leben gehalten haben, nach der Geburt wieder weggehen werden.



Dienstag, 20. September 2011
Und jetzt nimmt sich jeder seine Poolnudel.
Wenn dann gegen 17 Uhr alle Kinder aus dem Lehrschwimmbecken gefischt werden, weil das jetzt "belegt" sei und dann neun dicke Frauen in das Wasser steigen und Gymnastikübungen im Wasser machen - und Du bist eine davon - dann bist Du echt an einem Punkt angekommen, den Du Dir in deinen wildesten Träumen nicht hast erahnen können.

Wahrscheinlich gehört auch das zu einer Schwangerschaft dazu, zu der ach-so-schönsten Zeit im Leben einer Frau: Dass man Dinge tut, über die man vorher noch spöttisch gelächelt hätte, und sich noch nicht mal mehr doof dabei vorkommt.



Donnerstag, 15. September 2011
Vorsorge mit O.W. Fischer.
Seit dieser ganzen Schwangerschaft war ich ja schon öfter beim Frauenarzt als insgesamt in den 32 Jahren davor.

Interessanterweise sind die Besuche auch immer nett und unterhaltsam, was auch am tendenziell lustigen Dottore liegt.

Trotz großer Feindiagnostik in der Klinik unseres Vertrauens wollte er es sich nicht nehmen lassen, noch mal selber zu schallen und das Herzchen anzukucken.

Und während er schon das Ultraschallbild kommentierte, fiel mir hektisch ein, dass ich ihn noch warnen musste, dass er sich nicht verplappern soll (weil ich nicht wissen will, was es wird).

Er schaut und murmelt und knippst dann seinen Ultraschallapparillo aus, legt sich mit Vollgas auf seinem Rollhocker in die Kurve und ruft zu mir: "Haaaaahaaaaaa, ICH weiß was es wird!"

Ich: "Jahaaaaa, aber das will hier niemand wissen!"

Und dann kuckt er mich an: "Ich find das gut. Ich fand die Frauen immer ganz fürchterlich, die so patzig gesagt haben -Das weiß ich doch schon!- Wissen Sie, bevor ich Arzt geworden bin, hab ich ja in Film und Fernsehen immer die Ärzte gesehen wie die den Frauen dann die Babys gegeben haben und gesagt haben 'Es ist ein Junge.' Und als ich dann frisch fertig war, habe ich natürlich gedacht, man macht das so. Und dann hab ich auch immer die Babys überreicht und feierlich gesagt 'Es ist ein Junge' oder eben Mädchen. Was der O.W. Fischer kann, kann ich doch schon lange."



Montag, 12. September 2011
Nasenbein: darstellbar.
Mutti im Glück, es wird ein NASENBEIN!

Spässken.

Schon doll, was man dann bei so einer Feindiagnostik alles messen kann. Aber das Tollste ist und bleibt doch einfach immer der Ultraschall, wenn man die Schnute dann da so sieht und sich denkt "süüüüüüüüüüüüüüüüüüüüß".

Haaaaaaaaaaaaaaaaach.

(Und das Nasenbein erst.)



Donnerstag, 1. September 2011
Bewegte Männer. Und Frauen.
Immer Mittwochs um 18 Uhr macht die Klinik hier im weltoffensten und kinderfreundlichsten Dorf der Welt eine Kreißsaalführung für alle interessierten werdenden Mütter. Und die Vattis sind natürlich auch eingeladen.

Gestern stand ich auch da. Interessiert und werdend. Und: Alleine. Da der Vater der Brut z.Zt. in ca. 3000km Entfernung weilt. Und mir in meiner zweiwöchigen Arbeitsunfähigkeit ja auch bissje langweilig ist. Aber nicht nur die Tatsache, dass ich partnerlos dort erschien, unterschied mich von den übrigen Anwesenden. Es war auch sonst so als ob da zwei Welten aufeinander prallten.

Ging schon damit los, dass die Trullas fast alle so von der Sorte "kernig/natürlich" waren. Ich sag mal so, wenn das Wetter achselfreie Tops zugelassen hätte, würde ich tippen, dass 40-50% der anwesenden Damen Büschel unterm Arm trugen. Geschminkt war da gar keine. (Ausnahme: Das auf 17 geschätzte Mädel, dass mit seiner Freundin da war. Die war cool. Die war normal - für meine Begriffe.)

Ich verstehe das nicht. Ich bin jetzt auch in Woche 18+5, trage einen Bauch vor mir rum, der unweigerlich deutlich macht, dass ich weg vom Markt bin, aber hey! Mascara is still a friend!

Halten wir also fest, frollein stach schon mal ob der Partnerlosigkeit und der Optik hervor. Repettos statt Birkenstocks, Handtasche statt Rucksack. Dann gingen wir in den Kreischsaal bzw. in einen der Geburtsräume.

Dolle Show.

Die anderen Paare lauschten andächtig den Worten der tendenziell esoterischen Hebamme, die die Führung leitete. In mir erwachte derweil der "Smaland-Effekt". Ich wollte alles ankucken, anfassen, ausprobieren.

Watt die da allet für Zeuch haben. WAHNSINN!

Geburtswanne. Geburtshocker. Das lustige Bett. Und dann:
Ein Seil, das von der Decke hängt.

Als die Hebamme sagte "wir haben auch in allen Räumen ein Seil..." rutschte mir raus: "...falls man sich doch lieber noch erhängen will?"

Fanden außer mir nur die beiden Mädels lustig.

Die Hebamme lächelte ihr esoterischstes Lächeln und belehrte mich, dass manche Frauen es hilfreich empfinden, sich in das Seil zu hängen, weil so die Wehen vielleicht leichter bewältigt werden können.

Ich musste innerlich sehr lachen bei dem Gedanken und der Vorstellung, wie ich mitten im Wehensturm mit dickem Bauch den Tarzan geben und an meinem Seil durch den Geburtsraum schwingen würde. Den passenden Schrei denken Sie sich bitte jetzt dazu.

Albernes frollein.

Auf dem Geburtshocker habe ich trotzdem noch Probe gesessen.



Montag, 29. August 2011
Am Arsch.
Kennen Sie Kinesio-Taping?

Ja? Schön.

Ich jetzt auch.

Lumboischialgie in der Schwangerschaft. Da ist nämlich so ungefähr alles kontraindiziert. Chiropraktik. Auf den Bauch legen.

Ich habe das Tape jetzt am Rücken.
Und am Arsch.

(Sexy ist auch anders.)