Sonntag, 30. Oktober 2011
Let it snow, let it snow, let it snow!
Hochschwanger im Sommer? Da sind sich alle einig. DAS möchte niemand sein. Zu anstrengend alles. Da bekommt man mitleidige Blicke.

Hochschwanger im Winter, Entbindungstermin Ende Januar - manchmal kommt es mir so vor, als beglückwünschten mich die Leute unterschwellig geradezu, weil es ja ach-so-viel-unangenehmer sei im Hochsommer hochschwanger zu sein.

Soll ich Ihnen was sagen? Das ist der größte Scheiß, den ich je gehört habe!

Erstens sind unsere Sommer nun wirklich nicht so anstrengend, zweitens kann ich mir schlimmeres vorstellen als die 6 Wochen Muttischutzzeit in einem Freibad oder im Schatten unter einem Baum zu verbringen und drittens gibt es einen alles entscheidenden Vorteil: Sie haben im Sommer keine Probleme bei der Klamottenwahl, Sie müssen nix anziehen, außer irgendeinem zeltartigen...äh...Zelt.

Hochschwanger im Winter bedeutet, dass Sie - wenn Sie es überhaupt wagen sollten, auf die Straße zu gehen - bei Ihrem Watschelgang (nichts anderes wird Ihnen möglich sein) Gefahr laufen sich tierisch auf die Fresse zu legen. Und dann haben Sie außerdem noch zwei Optionen: Entweder Sie frieren sich den Arsch ab, weil Sie zu geizig waren, sich für einen einzigen Winter eine unförmige und total überteuerte Umstandswinterjacke zu kaufen oder aber Sie brauchen eine unförmige und total überteuerte Umstandswinterjacke.

Da mein Auto mir hier in schwäbisch Sibirien bereits im Oktober schon mehrfach angesichts einer Temperatur von unter 3°C morgens eine Warnung in Form einer Schneeflocke auf's Display gezaubert hatte, habe ich gestern endgültig meine Hoffnung begraben, ich könne auch ohne den Erwerb einer speziellen Umstandswinterjacke bis zum Entbindungstermin durchkommen und dachte dann auch sogleich leicht panikartig, dass ich dann jetzt aber vielleicht auch mal so langsam an die Operation Winterjacke für Dickbäuchige rangehen müsste. Um nicht zu sagen: SOFORT!

Immerhin ist es ja schon bei gewöhnlicher Winterkleidung so, dass man das, was man im September nicht gekauft hat, im Winter, dann wenn man es braucht, nicht mehr bekommt, weil die Schauwerbegestalter dann schon wieder anfangen, die Bikinis in die Schaufenster zu hängen.

Und nun bin ich ein Mensch, der prinzipiell gerne Geld ausgibt für Kleidung. Und ja, durchaus auch gerne für schöne Kleidung VIEL Geld ausgibt. Aber nicht für einen Mantel, den man nur mit ganz viel Phantasie als "egg-shape" bezeichnen kann und von dem man sicher weiß, dass man ihn nur 3-4 Monate tragen wird.

5 Stunden, 88 km Autofahrt, 3 Städte, 2 Telefonate, 5 Läden. Umstandwintermantel: check.

Und wehe, das wird kein strenger, harter, kalter Winter dieses Jahr!