gnnhnnhnnhnnnn...
Ich hab's nicht gesagt.

Mittwoch.
Ich sag's ihm am Mittwoch.




elfentanz am 18.Jul 11  |  Permalink
Na ja, jetzt mal ganz ehrlich. Ich als Nicht-Schwangere bin zwar nicht legitmiert etwas zu sagen. Aber: jeder ist doch ersetzbar. Und irgendwer muss sich ja um den Nachwuchs bzw. die Erhaltung der Art Menscheit kümmern. Also, was soll schon groß passieren? Bisserl schreien? So what?
Vielleicht rede ich mich ja da auch leicht.
Ich wünsche Ihnen jedenfalls die nötige Portion Mut für Mittwoch!

frollein am 18.Jul 11  |  Permalink
Ja, jeder ist ersetzbar. Ich will ja auch gar nicht behaupten, dass ich die einzige bin, die meinen Job machen könnte. Darum geht's wohl auch weniger.

Bei meiner Einstellung (in allen Castingrunden) hat man mich mit dem dezenten Hinweis "So, jetzt kommen wir mal zu dem Thema, zu dem wir gar keine Fragen stellen dürfen." darauf hingewiesen, dass man hier keinen Kandidaten sucht, der das nur als "Job" sieht, sondern dass man schon jemanden sucht, der sich hier ein paar Jahre an die Aufgabe bindet. Nicht, dass man hier schwangerenfeindlich wäre, neeeeeeeein. Aber, wenn man da z.B. wegen eines Kindes aus dem Job aussteigen müsste, das wäre für das Unternehmen, die Aufgabe, das Vertriebsgebiet (usw.usf...) schon etwas, dass ... (jetzt suchen wir ein Wort, dass sich nicht ganz so schlimm anhört wie "geschäftsschädigend") ...etwas unglücklich wäre.

Ja. So ist das. Ich weiß, dass ich rechtlich, moralisch und überhaupt total im Recht bin. Aber mit dem Vorstellungsgespräch und der Hypothek im Nacken wird es nicht einfacher das anzusprechen. Obwohl eigentlich die die Bösen sind. Nicht ich.

frauaehrenwort am 18.Jul 11  |  Permalink
Das ist echt bescheiden, aber denen muss doch klar sein, dass sowas immer passieren kann. Ob nun jemand ungewollt schwanger wird oder auch sich sein Lebensziel sich ändert und Kinder nun dazugehören. Wir sind Menschen und dazu auch da um uns zu vermehren :-) Ich kann aber trotzdem Deine Angst verstehen. Bei mir ist es ja eigentlich ganz ok in der Arbeit, aber trotzdem habe ich Schiss davor.

frollein am 18.Jul 11  |  Permalink
Der Witz ist ja auch: Ich bin in 10 Jahren Berufstätigkeit und gefühlten dreihundert Bewerbungsgesprächen (denn ich bin ja wirklich alle 2-3 Jahre gejobhoppt) nie, nie, nie auf das Thema angesprochen worden. Und ich habe mich da schon durchaus auf "führende" Positionen gleichermaßen wie in klassischen Männerdomänen beworben. In meiner subjektiven Realität gab es die "verbotene" Frage in Vorstellungsgesprächen nicht.

Und jetzt, bidde! Sag mir noch einer, dass es keine Ironie des Schicksals gibt. Lachste dich doch kapott... fragen sie dich einmal (und dann aber alle, vehement, vom Verkaufsleiter bis zur Vertriebsleitung, selbst der Geschäftsführer im Beisein der Personalleitung - also alles Leute, die es ja auch besser wissen müssen...!!!) nach dem "Thema", dann knallt's. Jo. So issat.

Aber sie haben ja recht. Es muss denen klar sein.

Die werden mich nicht feuern können. Aber mit warmen Worten brauche ich wohl auch nicht zu rechnen. *sfz*

elfentanz am 18.Jul 11  |  Permalink
Sagense doch das jetzt nicht!
Ich bin bei meinem jetzigen Job - und da bin ich ja erst seit drei Monaten - auch gefragt worden, mit Kind und so. Auch auch das erste Mal. Ich war ja schon draufvorbereitet, ich bin nun mal im besten reproduktionsfähigem Alter. Ich hab ehrlich geantwortet. Und er meinte, na ja, planen kann man ja das eh nie und er weiß, dass er die Frage nicht stellen darf.
Aber bei mir fehlt eh der wesentliche Teil.
Vom Thema abgekommen - stimme Frau Ährenwort zu. Man kann ja wohl seine Einstellung ändern. Ist halt nix alles planbar.

kelef am 19.Jul 11  |  Permalink
machen sie sich nicht ins hemd. drin ist es, raus muss es. also:

lassen sie sich zeit, dann runde blaue augen machen, und sagen: es tut mir leid ihnen mitteilen zu müssen dass ich schwanger bin. das war weder beabsichtigt, noch geplant, und überhaupt kommt es zum falschen zeitpunkt. aber jetzt ist es wie es ist, da muss ich eben durch, so leid es mir tut. ich sehe mich also als einer von den vielen fällen bei denen die verhütung nicht wirkte. leider bin ich erst zu einem zeitpunkt draufgekommen, zu dem ich mich nur mehr mit der tatsache abfinden kann. details erläutere ich ihnen gerne. die option, über die stiegen zu stolpern und nur das kind zu verlieren ohne mir das genick zu brechen werden sie, meine sehr geehrten damen und herren, mir ja nicht ernsthaft näherbringen wollen.


und dann tupfen sie sich den schweiss von der stirn und warten was passiert. die haben dann nämlich sooo keinen wind in den segeln, dass sie nur ziemlich zerknirscht dreinschauen können. für unerwarteten weiteren gesprächs- oder diskussionsbedarf können sie sich ja noch ein paar geschichten über unregelmässige regelblutungen, rezidivierende zwischenblutungen, verschiedene diaphragma-unverträglichkeiten und durchfall-und-die-pille sowie geplatzte-kondom-geschichten auf halde legen.

optional können sie auch unbemerkt ein diktaphon mitlaufen lassen, damit sie später beim bloggen nichts vergessen.


und, bevor wer mit "hahaha, zu spät gemerkt, hahaha" kommt: gibt es, ich habe es schriftlich, von mir selber. diffizile vorgeschichte, aber nun gut. schwache blutungen jeden monat, schwerer autounfall 24. august, zufallsdiagnose: schwanger im fünften monat. war dann aber der achte monat. tadellose geburt eines tadellosen, gesunden kindes 3. oktober. gewichtszunahme insgesamt: 4 kilo, geburtsgewicht kind: 3 kilo. der gute alte fatty george nannte meine tochter immer tropi (trotz pille).

was meinen sie, woher die vielen unbemerkten schwangerschaften, von unbekannt weggelegten kinder, und viel schlimmeres, kommen, und keiner hat was gemerkt, und das neun monate lang? ach ja, alle blöd, ich weiss schon, und der rest ist erfunden.

augen zu und durch, wird schon, muss ja.

frollein am 19.Jul 11  |  Permalink
Klingt alles gut, Frau kelef, aber fungsioniert das auch mit braunen Bambi-Augen?

Weil, der Teil mit den runden blauen Augen machen, wird schwer...

oxo am 19.Jul 11  |  Permalink
@kelef
warum so viel reden und sich verteidigen?
versteh´ ich nicht!
achso - ich bin ja ein mann :-)

und die nummer mit den wassauchimmerfüreineaugenfarbe-augen ist spätestens dann erledigt, wenn sein gehirn die durch das ohr erhaltenen buchstaben zu "schwanger" zusammengesetzt hat und an die nebenniere meldet, daß adrenalin ausgeschüttet werden soll.

also: einfach sagen!

denn wir wissen ja: wie man sich die situation vorher vorgestellt hat, so läuft sie meist nie ab!

es kommt alles ganz anders!

frollein am 19.Jul 11  |  Permalink
@oxo:
Irgendwas zwischen dem puren, schnörkellosen Satz "Ich bin schwanger." und den Erklärungsansätzen "ungeplant", "einfach passiert", "unbeabsichtigt", "schlechter Zeitpunkt" wird's werden.

Entschuldigen werde ich mich aber sicher nicht.

Aber das "einfach sagen" ist trotzdem gar nicht so einfach.

oxo am 19.Jul 11  |  Permalink
ja ... is eh klar ... aber raus muß es irgendwann ... also der satz ... das kind auch :-) ... und sach ich ja: verteitigen und/oder entschuldigen ist fehl´ am platz ... glück dabei ... denk´ an sie ...

bie_st am 19.Jul 11  |  Permalink
dann will ich doch hier auch noch mal meinen senf dazu geben... ;)
das klingt hier so, als wäre die berufliche laufbahn am ende, nur weil frau schwanger wird.
das liebe foillein ist schwanger - sie wandert doch nicht zum mond aus!
frage ist doch eher - wie soll's nach der geburt werden und wie lange kann man den job bis zur geburt machen.
klar gibt's da gesetzliche vorschriften, aber manchmal entscheidet sich das auch durch die ausführungsmöglichkeiten. in diesem fall z.b. die frage - passt man hochschwanger noch hinters lenkrad und fühlt sich da wohl? ;)

also, ich bin ja chefin und würde das von meinen mitarbeiterinnen gerne so erfahren: persönliches gespräch mit der mitteilung. und dann bitte gleich einen plan in der tasche, wie man sich das vorstellen könnte mit kind. wie lange will man noch arbeiten? will man mit kind arbeiten? kann man das überhaupt organisieren? was ist, wenn kind mal krank? etc.
ich kenne genug frauen, die all das sogar mit 2 kindern stemmen. aber wie und ob das geht, muss jeder für sich entscheiden.

und all diese fragen, liebes froillein, musst du leider erst mit dir selbst besprechen bevor du es deinem chef sagst. denn bei dem gespräch sollte nur einer dumm aus der wäsche gucken und das ist dein chef. ;)

toi toi toi!

frollein am 19.Jul 11  |  Permalink
Also so wie sich mein AG bei den Vorstellungsgesprächen (wie gesagt, ALLE Beteiligten, ich schrieb es ja weiter oben) aufgeführt haben, sehen die Herrschaften es wohl schon so, dass das arbeiten dann vorbei ist.

Ob die sich das vorstellen können oder das noch "repräsentativ" finden, wenn ich bis zum Mutterschutz mit deutlich schwangerem Bauch durch die Welt fahre und Außendienst in einer absoluten Männerwelt mache, ich weiß es nicht. Ich weiß auch nicht, ob das funktioniert und ob ich dann im Geschäftsleben noch so ernstgenommen werde.

Fakt ist aber: Ich würde das machen und den Job bis zum Ende durchziehen. Das ist auch das, was ich im Gespräch signalisieren werde. Ich werde keine Anstalten machen, anzudeuten, dass ich mir das nicht vorstellen kann oder vorzeitig ausscheiden will. Hat nämlich alles auch was mit meinem Elterngeldanspruch, meiner Krankenversicherung in der Elternzeit usw. zu tun. Wenn die für sich entscheiden, dass sie mich freistellen wollen, dann bitte. Aber meine Position bis Dezember ist erstmal klar. Und Aufheben oder Abfinden oder so kommt gar nicht in Frage.

Danach werde ich zwei Jahre Elternzeit ankündigen und nehmen wollen. Auch das weiß ich jetzt schon, obwohl ich das noch gar nicht sagen und wissen müsste.

Ob und wie es danach weitergehen könnte, hängt davon ab, was für Kinderbetreuungsmöglichkeiten ich für ein Unterdreijähriges finden kann. In Teilzeit wird sich mein Job leider nicht realisieren lassen, dazu ist der AG wohl auch nicht verpflichtet, wenn ich richtig informiert bin.

Also, ich hab schon viel mit mir besprochen. Es hängt wohl wirklich eher an der Branche und ob man meint, dass ich noch die geeignete Kandidatin für den Posten bin.

Ich sehe auch ein, dass es blöd ist, im Außendienst jemanden zu finden, der sich auf eine zunächst auf zwei Jahre zwecks Elternzeit befristete Position einlässt. Das sieht man auch eher selten in den Stellenanzeigen. Insofern verstehe ich die Befürchtung meines AG, dass das Gebiet zwei Jahre vakant ist und bleibt. Aber ich kann da getz auch nichts mehr dran ändern.

kelef am 19.Jul 11  |  Permalink
@frollein: klar funktioniert das auch mit dunkelbraunen augen. blond ist ja auch eine einstellung, und keine haarfarbe.

und natürlich muss man sich nicht dafür entschuldigen wenn man schwanger wird, gott bewahre.

@oxo: meine tipps bezogen sich ja auf die vom frollein im vorfeld erwähnten fragen beim bewerbungsgespräch. daher meine ich: angriff ist in solchen fällen möglicherweise die bessere strategie.

@bie_st: man macht mit mitarbeitern so seine erfahrungen, und gebrannte kinder scheuen das feuer. natürlich wäre es schön wenn das frollein das so einfach über die bühne bringen könnte wie es sich gehört und wie man das eigentlich möchte, aber manchmal sitzen auf den chefsesseln eben gebrannte kinder, und die haben dann panikattacken vom feinsten. muss man auch irgendwie mit einkalkulieren - verstehen kann ich es nur bedingt.


wie man sieht, hat sich das frollein ja schon überlegt wie es weitergehen soll und wird. natürlich kann man das im moment noch nicht minutiös planen, mit kinderbetreuung etc., aber es finden sich ja oft wege und möglichkeiten die man vorher gar nicht bedacht hat.

natürlich gibt es branchen wie babymode oder kinderpflegeartikel, da sind schwangere aussendienstlerinnen ein plus, und männer in diesem job sind eher suspekt, warum auch immer. und dann gibt es branchen, wie meinetwegen baumaschinen, da ist wiederum eine frau eher suspekt, und eine schwangere erst recht. auch das muss man verstehen, ob man will oder nicht.

das hat nix mit gendering und frauenquote und emanzipation zu tun, oder mit vorurteilen, sondern mehr mit der physiologie. frauen kriegen die kinder und stillen sie, und männer eben nicht. daher hat auch die frau den dicken bauch, mit dem man z.B. einen baukran schwer besteigen kann um ihn vorzuführen. auch das vorführen eines presslufthammers ist wohl einer schwangeren nicht zuträglich. und kann sich jemand einen mann vorstellen, der perlenstickerei vorführt, oder spitzenhäkeln? na sehen sie.

frollein am 19.Jul 11  |  Permalink
...Frau kelef, können Sie auch Lottozahlen?

mit "...meinetwegen Baumaschinen" sind Sie schon fast richtig. Nicht Baumaschinen. Aber Bauprodukte.

Und ja, ich fürchte nämlich auch, ich bin schon suspekt und werde suspekt sein... *heul*

bie_st am 20.Jul 11  |  Permalink
baubranche. auch nicht schlecht. ich arbeite im maschinenbau - kann also die vorurteile bzgl. frauen in männerdomänen voll verstehen. ist jetzt aber wahrscheinlich auch kein trost. ;)
schön ist, wenn ich auf messen mit dem kaffeemäuschen verwechselt werde. männer können so doof aus der wäsche gucken, wenn sie auf der karte plötzliche sehen, dass sie die gf vor sich haben und nicht die standbedienung. aber das nur am rande...

du wirst das schon machen. ich quetsch die daumen, dass die chef-säcke kooperativ sind. was auch immer für dich kooperativ wäre.
ich gebe zu, ein gebiet 2 jahre unbetreut zu lassen, kann sich eigentlich keiner leisten. und die frage ist ja auch, gäbe es überhaupt einen alternativ-job, den du dir in dem unternehmen vorstellen könntest...

frollein am 20.Jul 11  |  Permalink
Meine unangefochtenen Lieblingssituationen waren ja immer folgende:

Ich höre die Assistentin im Nebenraum beim Telefonat.

"Aus welchem Postleitzahlengebiet sind Sie denn? ... Ja, kleinen Augenblick, ich verbinde Sie mit dem Vertrieb."

Dann nehme ich das Gespräch entgegen, melde mich freundlich mit "Firma Trallala, frollein soundso, guten Tag." oder so ähnlich und was höre ich am anderen Ende der Leitung?

"Man wollte mich doch jetzt mit dem Vertrieb verbinden, jetzt bin ich wieder beim Sekretariat!"

"Nein, nein, Sie sind hier ganz richtig. Worum geht es denn?"

"Wie? Sie machen den Vertrieb?"

"Ja! Was kann ich denn für Sie tun?"

"Ja, ich brauche aber eine technische Beratung."

"Ja, das mache ich auch. Ich würde es auch mal versuchen, wenn Sie mir sagen, worum es geht."

"Ja, also..."

Und dann folgte grundsätzlich immer (!) eine Frage vom Schwierigkeitsgrad "Wieviel ist 2+2?". Wo ich mir dann auch denke: jo, erstmal schöööön die Kompetenz anzweifeln, aber selber hier wegen absoluten Pillepallefragen gleich weiß gott wen wuschig machen wollen...

So ist das. Naja.

bie_st am 21.Jul 11  |  Permalink
kenn ich. ist hier auch so. immer noch.
der ein oder andere verlangt dann auch tatsächlich einen herren an's telefon. ganz konkret. bitteschön. nur kann der ihm nicht unbedingt helfen. ;)