Freitag, 5. August 2011
Zurückgeschossen.
Ich hatte gerade ein sehr aufschlussreiches Telefonat mit dem Gewerbeaufsichtsamt.

Nachdem mich seitens meines Arbeitgebers ja niemand weiter darüber informiert (hat), was es mit diesen eventuell-ja-vielleicht Beschäftigungsverbot wegen der Fahrzeiten im Außendienst auf sich hat, habe ich mich selber mal schlau gemacht (google sei dank) und ein hüppsches Merkblatt für werdende Mütter im Außendienst gefunden. Und da stand dann auch drin, dass man sich bei weiteren Fragen doch an das Regierungspräsidium wenden möge.

Gesagt - getan.

Es war eine sehr erquickliche und aufschlussreiche Dreiviertelstunde, bei der der gute Mann am anderen Ende der Leitung etwas über das wahre Leben da draußen in der freien Wirtschaft gelernt hat und wie es da so zugehen kann. Und ich weiß jetzt, dass mein Arbeitgeber aber gerade mal so richtig schön mittendrin dabei ist, jegliche Sorgfalts- und Informationspflichten zu missachten. Und dass es da auch keine "Kulanzzeiten" für die Abstimmung zwischen Vertriebsleitung und Personalleitung gibt, sondern dass man mir spätestens nach der Vorlage der eigens angeforderten Bescheinigung über meine Schwangerschaft und in welcher Woche ich denn stecke, ganz klar und s o f o c h t hätte sagen müssen, was geht und was nicht, da ich ja den dritten Monat schon hinter mich gebracht habe. Und da ich meine Termin- und damit auch Tourenpläne ja sogar wöchentlich an meinen Vorgesetzten schicke, können die da auch nicht auf Unwissenheit machen. Normalerweise müssten die mich davon abhalten, Tage zu planen, bei denen ich mehr als 8,5 Stunden arbeite und mehr als 4 Stunden fahre. Soso.

Macht hier aber keiner. Mein Chef hat sich ja nur noch darauf eingestellt, die beleidigte Leberwurst zu spielen und mir zu suggerieren, dass ich eine doofe, doofe Mitarbeiterin bin.

Was sie aber seitens der Personalabteilung machen, ist mir zu sagen, dass ich bei meiner nächsten Vorsorgeuntersuchung bitte eine Bescheinigung vom Arzt mitbringen soll, wie lange denn der Termin in Anspruch genommen hat. Also, von mir alles mögliche unverzüglich fordern klappt ganz prima. Aber andersherum: nüscht.

Montag ist die Personalleiterin aus ihrem Urlaub wieder da und dann erwarte ich, dass sich was tut. Und wenn sich da in der nächsten Woche nichts tut, dann tut der nette Mann vom Gewerbeaufsichtsamt was.

Die Stimmung ist ja eh schon am Arsch.
Und ich bin jetzt auch endgültig auf Krawall gebürstet.

Ab jetzt wird zurückgeschossen.



Donnerstag, 4. August 2011
Countdown.
Noch 15 Wochen.
Urlaub schon abgezogen. Und vorausgesetzt ich arbeite durch.
Noch 15 Wochen.

Phew.



Dienstag, 2. August 2011
Jippie Jippie Yeah Jippie Yeah, Krawall und Remmidemmi.
Ich würd's noch nicht Mobbing nennen, aber sagen wir mal vorsichtig, jetzt geht das "trietzen" los.

Heute: Fehlersuche um jeden Preis in Kombination mit Chefgetue.

Zu dumm nur, wenn gar nicht ich den Fehler gemacht habe. Sondern Chef. Ich hatte seinen Preisdreher bei zwei Produkten wortlos korrigiert. Weil ich beim Arbeiten mitdenke. Weil ich mir genau anschaue, was ich mache, auch wenn ich einfach nur eine Arbeitsanweisung bekomme, die ich auch stupide abarbeiten könnte. Weil ich nett bin. Weil ich ihn nicht auflaufen lasse. Weil ich wegen so was auch gar kein Fass aufmache.

Kommt seine E-Mail zurück:
"Bitte die Preise richtig herum anlegen."

Gut, lege ich die Preise also an, wie er es aufgetan hat: Produkt A also mit einem Preis, der die Kompetenzgrenzen seiner Vorgesetzten um 0,30 € überreizt und Produkt B mit einem Preis, der 0,27 € vom üblichen Marktspektrum entfernt ist. Der Kunde wird sich bedanken. Und ich diesen Antrag wieder re-korrigieren.

Aber was soll's. Ich mach et.
Gerne doch. Kein Thema.



Samstag, 30. Juli 2011
Verlassen.
Er braucht jemanden, auf den er sich verlassen kann.

Er hat natürlich nicht direkt gesagt, dass er sich auf mich nicht verlassen kann. Aber er braucht jemand, auf den er sich verlassen kann.

In dem Gespräch hat er mir auch erklärt, dass man mich ja trotz Probezeit in der Schwangerschaft nicht kündigen könne. Wusste ich ja schon. Habe ich auch nicht nach gefragt. Aber nett zu wissen, dass er die Option womöglich ins Auge gefasst und sich danach erkundigt hat.

Die Personalleiterin glaubt, dass ich meine Tätigkeit sowieso per MuSchG nicht mehr ausüben darf, weil ich zuviel reine Fahrzeit habe, prüft das aber noch. Dann wäre die Frage, ob man mir eine andere Tätigkeit zuweist.

Wir hatten also einen Termin um festzustellen, dass eigentlich noch gar nichts klar ist. Außer, dass für ihn klar ist, dass er

a) eh nicht daran glaubt, dass ich bis Dezember durcharbeiten werde
b) einen neuen Mitarbeiter braucht

Auch wenn er jetzt nicht persönlich ausfallend oder beleidigend wurde - so wirklich frohen Mutes stürze ich mich Montag sicher nicht in meine Arbeit.



Freitag, 29. Juli 2011
Hmpf.
Hmpf.
Hmpf.
Hmpf.

Ich weiß, das hilft jetzt hier keinem weiter.

Aber das Gespräch war einfach...

Hmpf.

Ich leg mich erstmal hin.
Ich muss mich sammeln.

Bis später.



Freitags-Füller # 122


1. Es kann doch nicht wahr sein, dass es schon wieder Herbst ist .

2. Ich glaube, mein Chef, der macht sich unbeliebt bei mir.

3. Sahne muss einfach manchmal dabei sein .

4. Aber Muskatnuss nicht.

5. Mein Lieblingskleidungsstück ist aktuell immer genau das, das nicht am Bauch zwackt .

6. Am Flughafen, im Zug oder an der roten Ampel kann man gut Leute beobachten.

7. Was das Wochenende angeht, heute Abend freue ich mich auf die Tatsache, dass ich mehr weiss , morgen habe ich erstmal nur ausgiebig ausschlafen geplant und Sonntag möchte ich die Sonne wieder sehen !