Verlassen.
Er braucht jemanden, auf den er sich verlassen kann.

Er hat natürlich nicht direkt gesagt, dass er sich auf mich nicht verlassen kann. Aber er braucht jemand, auf den er sich verlassen kann.

In dem Gespräch hat er mir auch erklärt, dass man mich ja trotz Probezeit in der Schwangerschaft nicht kündigen könne. Wusste ich ja schon. Habe ich auch nicht nach gefragt. Aber nett zu wissen, dass er die Option womöglich ins Auge gefasst und sich danach erkundigt hat.

Die Personalleiterin glaubt, dass ich meine Tätigkeit sowieso per MuSchG nicht mehr ausüben darf, weil ich zuviel reine Fahrzeit habe, prüft das aber noch. Dann wäre die Frage, ob man mir eine andere Tätigkeit zuweist.

Wir hatten also einen Termin um festzustellen, dass eigentlich noch gar nichts klar ist. Außer, dass für ihn klar ist, dass er

a) eh nicht daran glaubt, dass ich bis Dezember durcharbeiten werde
b) einen neuen Mitarbeiter braucht

Auch wenn er jetzt nicht persönlich ausfallend oder beleidigend wurde - so wirklich frohen Mutes stürze ich mich Montag sicher nicht in meine Arbeit.




frauaehrenwort am 01.Aug 11  |  Permalink
Tja, Demotivation hat der aber voll drauf.

Tut mir leid, dass es so blöd gelaufen ist.

frollein am 01.Aug 11  |  Permalink
Naja, ich finde, von einem Vorgesetzten kann man erwarten, dass er sich gut überlegt was er sagt oder ob er sich nur seinen Teil denkt.

Gewisse Dinge hätte er einfach mal für sich behalten sollen.

Und diese Einstellung von wegen "Ja, sie werden dann sowieso bald krank geschrieben, das ist in den Schwangerschaften dann ja immer so", die finde ich einfach unmöglich.

Ich bin da echt einfach viel zu lieb. Sitze da noch und betone mehrfach, dass ich ihm absolut versichere, dass ich mich hier total kooperativ verhalten möchte, mich - auch wenn man mich an eine andere Stelle versetzen sollte - bestmöglichst und eifrigst nützlich machen werde usw.

Naja. Ich überlege mir jetzt sehr genau, was ich mache und was nicht.

Fakt ist aber, ich reize jetzt meine 8 Stunden Tage voll aus und überlege mir noch, ob ich mit meinem FA nochmal über ein BV spreche. Wenn er mich eh schon abgeschrieben hat - warum soll ich mir und dem Bebè das Leben unnötig schwermachen?

kelef am 01.Aug 11  |  Permalink
irgendwie überkommt mich das gefühl, dass - auf die dauer gesehen - um ihren job bei dieser firma nicht unbedingt schade ist. wenn sich die chefität in solchen fällen so benimmt, kann man vermutlich in anderen fällen auch nicht viel besseres erwarten.

ich kannte da mal einen arzt und firmeninhaber, von seinen angestellten gerne auch "das a...loch" genannt. als sein geschäftsführer und - angeblich - freund einen schweren herzinfarkt hatte (nachdem er sich über das a...loch so aufgeregt hatte) und mit dem notarzt ins krankenhaus und dort auf die intensivstation kam, da rannte der "herr dooktor" durch die firma und brüllte: lauter faule hund! a jeder wird krank wann er will!".

aus - seiner meinung nach - unerfindlichen gründen (er hatte die freimaurer, das weltjudentum und die amerikaner schwer im verdacht ...) kündigten dann irgendwann einmal von den achtzig angestellten siebzehn. in ein- und demselben monat. und im darauffolgenden monat noch zehn.

sie können diese geschichte gerne weitererzählen, hehehe.

frollein am 02.Aug 11  |  Permalink
Mir war auch schon stutzig, als ich in den Vorstellungsgesprächen halt von allen Führungskräften so unverblümt auf das Thema angesprochen wurde. Da war mir klar, dass es, sollte ich jemals schwanger werden, ein Problem darstellen würde. Aber es war halt nicht geplant und noch sooooo weit weg.

Außerdem habe ich nach reiflicher Überlegung beschlossen, mich davon nicht einschüchtern zu lassen, weil ich es für schlicht unverschämt befunden habe, dass man mich das alles gefragt hat. Einen Kerl in gleichem Alter und gleicher Situation, der ja genauso in Elternzeit gehen könnte, fragt das sicher niemand.

Nun ist es so, dass mein Chef selber noch sehr neu in seiner Chefrolle ist und sich auch noch eine Vakanz in einem anderen Vertriebsgebiet geschaffen hat und jetzt für sich selber einen Druck verspürt, den er irgendwo ablassen muss, offensichtlich.

Er hat da irgendwie nicht die Coolness das zu trennen und sich zu sagen, dass das eben einfach das Leben ist, sondern findet jetzt alles doof, sieht sich als Depp unter allen anderen Gebietsleitern usw.

Hart gesprochen muss ich sagen: Ganz klar fehlende Führungsqualität. Aber: Ich verstehe es ja auch. Menschlich jetzt. Aber es ist trotzdem schwach. Aber so sind Menschen halt.

Im Moment ist es so, dass ich den Job behalte, weil er mir zusteht und ich auch sicher darauf beharren werde, dass man mir die Stelle im Unternehmen freihält, einfach um die Option zu haben, alles andere wäre in diesen unseren Zeiten ja Wahnsinn. Ob ich es mir dann wirklich vorstellen kann, ob ich da wirklich nochmal wieder mit Herzblut ankommen kann - keine Ahnung. Ob es dann mit Baby auch alles noch so passt, wird man sehen. Aber das kann und muss ich ja zum Glück alles jetzt auch noch gar nicht wissen und entscheiden.

frauaehrenwort am 02.Aug 11  |  Permalink
Den würde ich jetzt ebenfalls trietzen. So ein Vollhorst. Der benimmt sich sehr unreif. Wie alt isn der? 15? Man, man, man, und da sagen die immer Weiber sind zickig.

Ich bin ja auch mal gespannt wie das laufen wird, wenn ich das meinen Chefs sage. Ich habe den Mist ja gleich zwei Mal vor mir. Oder ich mache das wie bei Emi. Anrufen, sorry ich bin krank, weil schlecht und schwanger. D