daily:frollein

Der 461km-Entfernte und ich gehen seit gestern miteinander.
Aufgrund der 461km konnte ich ihm leider keinen Zettel mit Ja, Nein und Vielleicht zum Ankreuzen in der Pause rüberschieben. Also hab ich ihn am Telefon gefragt.

Ich krieg das Shalalalala von der deVille nicht mehr aus dem Kopf.



[Dafür sind die Zigaretten weg. Shalalalala!]

Meditieren hilft ja.
Gegen alles.
Meditieren kann ich eigentlich echt gut.

Ich schließe also die Augen.
Will den Kopf frei machen.

Und ich sehe, denke und fühle nur:

ZIGARETTEN.


Gnaaaaaaaaaaaaaaaaaaaa.

Also, den ersten Tag hab ich fast überstanden.
Im Auto auf dem Weg zur Arbeit war es sehr seltsam. Ich hätte gerne geraucht, aber so richtig schlimm war es auch nicht, nicht zu rauchen.

In der MiPa genau das gleiche. Ich dachte schon manchmal "Och, jetzt so'n Kippchen, aber das ging dann auch ganz gut vorbei.

Nachmittags war's schlimm bei der Arbeit und nach Feierabend sowieso. Herr B. kam zu Besuch und hat zwar netterweise nur zwei Zigaretten in zwei Stunden geraucht und das auch noch in der Kälte auf dem Balkon, aber trotzdem. Ich hätte so gerne eine mitgeraucht.

Gut. Sind wir also mal ehrlich:
Ich bin süchtig. Doch.

Und süchtig sein, will ich ja auch nicht.

Also: weiter aufhören.

Der Körper kann jetzt anfangen das Gift abzubauen, die Lunge darf sich nach und nach freimachen und was mir jetzt noch bleibt, ist den benutzten Aschenbecher zu spülen und gemeinsam mit den überall in der Wohnung strategisch verteilten Feuerzeugen in der Schublade für Haushaltswaren-die-man-nicht-so-oft-braucht zu verstauen.

Ich habe die letzte Zigarette planmäßig um 21.53 Uhr aufgeraucht.

frau f. bei mir und dazu Spaghetti, ein gutes Gespräch und ein Kaffee. Schöner hätte die letzte Zigarette nicht sein können.

Aber jetzt: Finito.

Vorher die letzte Zigarette morgens im Auto auf dem Weg zur Arbeit geraucht.

Noch 5 Zigaretten.

Abschied auf Raten:

Gleich die letzte Zigarette in der MiPa.
Die letzte Zigarette nach der Arbeit im Auto.
Die letzte Zigarette nach dem Yoga.
Dann noch mit frau f. in der Küche sitzen und die letzten zwei Zigaretten meines Lebens rauchen.

Noch 10 9 Zigaretten.

Mehr oder weniger zufällig sind wir uns im Internet begegnet. Wir stellten sofort fest, dass wir beide gleiche Interessen haben, uns sehr ähnlich sind und dieselben Ziele verfolgen.

Am Donnerstag treffen wir uns zum ersten Mal. Ich bin schon sehr sehr aufgeregt, wie es sein wird, denn ich weiß nichts außer ihrem Namen.

Dafür weiß ich viel wichtigere Dinge und es zeigt sich, dass Äußerlichkeiten eben doch unwichtig sind, denn in Wahrheit zählen ganz andere Werte:

Sie läuft die gleiche Strecke wie ich, im gleichen Tempo und hat nach (unfreiwilliger) Winterpause die gleichen Hummeln im Arsch wie ich, wieder loszulaufen.

Ich freu mich. Ich hab ein Blind Date mit meiner hoffentlich neuen zukünftigen Laufpartnerin... :)

[aus der Rubrik: Partnersuche im Internet - ja wo laufen Sie denn?]

"Manchmal isses auch alles gar nicht so schlimm."

bemerkte Frau O. bei Kaffee und Plätzchen, als wir uns über Stress im Job und sonstige Alltagsprobleme unterhielten.

Recht hatse.