Volle Breitseite.
Manchmal habe ich wirklich tolle Ideen. Zum Möbelschweden fahren zum Beispiel. Gut, Donnerstagvormittag, es war nicht superviel los, nicht so schlimm wie an einem handelsüblichen Samstag, aber Sie kennen ja den Möbelschweden. Da ist ja immer was los.
Und ich mittendrin. Dickbauchig, übermüdet, gereizt. Ich wollte nur schnell meine Mission erfüllen. Aber es ist einfach so: Selbst 2 Wochen vor Termin bin ich immer noch flinker in den Gängen unterwegs als manch andere. Und kann mich dann AUFREGEN, wenn da so Bummler mitten im Gang stehenbleiben. Und was die da alle immer diskutieren müssen! Und was die für einen Stuss von sich geben! Herrgottnochmal!
Und dann aber die erstaunten Blicke auf meinen dicken Bauch, die diese typischen paar Sekunden zu lange dauern, so dass ich mit Fug und Recht sagen kann, ich werde angestarrt.
Noch nie 'ne Schwangere im Möbelhaus gesehen, oder was?
Ja, geh mir aus der Sonne, vielleicht explodiert gleich meine Fruchtblase und DU bekommst zur Strafe für dein Starren das grüne Sauzeug volle Breitseite ab.
Aber auch seltsam.
Nachdem ich mich doch eine ganze Weile mit irgendwelchen Senk-, Übungs- und sonstigen Wehen geplagt habe (die übrigens verdammt schmerzhaft sein können, was ich echt unterschätzt habe), ist jetzt... NIX. Nix mehr.
Und ich sag Ihnen, DAS ist vielleicht ein komisches Gefühl. Wenn man jeden Tag in dem Wissen aufsteht, es könnte heute losgehen. Alles, was man macht und tut, wird zu einer Handlung, die vielleicht die letzte sein könnte, die man in der Zeitrechnung "vor Baby" gemacht hat.
Man liest ja überall, dass die meisten Kinder im Zeitraum +/- 2 Wochen um den errechneten Termin kommen und damit wird das ganze jetzt einfach so... absehbar. So endlich. So real. Aber irgendwie auch so unwirklich. Aber auch schön, weil ich mich einfach nur noch freue. Aber auch seltsam. Weil man nie weiß, wann der Moment kommt, ab dem sich alles ändern wird.
Uhrenvergleich.
Gestern kam ich trotz bestem Vorsatz aber auch so gar nicht zum bloggen. Ich weiß auch gar nicht, wo die Zeit immer so schnell hinrennt... Dafür, dass ich frei und eigentlich mehr Zeit denn je habe und auch nicht wirklich was mache, gehen die Tage aber so was von schnell rum.
Liegt das an mir, der Schwangerschaft oder ist das bei Ihnen auch so? Ist 2012 womöglich einfach schneller als 2011 oder 2010? Gehen die Uhren anders?
Ich finde das sehr, sehr unheimlich gerade.
Mjölk.
Doch noch Content heute.
WAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAH!
Ich denk grad "Watt ist das so komisch kalt am rechten Nöppel". Seh ich da einen Fleck auf meinem Shirt.
Ich sitz hier aber definitiv im Trockenen, hab noch nicht mal was zu trinken hier stehen.
Die Milchbar ist dann wohl auch eröffnet.
Ansichten.
Heute gibt's echt nichts zu schreiben. Dafür gibt es ein Bild. Ich hab gestern ein bisschen die Kamera im Selbstauslöser rumknipseln lassen und irgendwie ist ein Schuss nach hinten bzw. nach vorne los gegangen. Das sieht so aus.
Das ist einfach sehr, sehr viel Bauch.
oder: Wie Sie sich gleich in der Schwangerschaft den Schlaf abgewöhnen können, den Sie nach der Geburt mit dem schreienden Baby eh nicht mehr finden werden.
Es gibt ja diese Theorie, dass das nächtliche Wachwerden, "Zum-Klo-müssen" usw. schon während der Schwangerschaft auf die kommenden ständigen Schlafunterbrechungen nach der Geburt vorbereiten sollen. Ob da nun was dran ist oder nicht? Ich weiß es nicht.
Ich kann Ihnen aber ganz sachlich erörtern, warum Sie de facto gegen Ende der Schwangerschaft nicht mehr schlafen können.
1. Bauchlage
Aus gegebenen, offensichtlichen Gründen ist diese irgendwann einmal passé. (Kleiner Tipp am Rande, wenn Sie schwanger sind oder mal sein werden und dies lesen: Genießen Sie die Bauchlage so lange es geht. Sie wird Ihnen fehlen!)
2. Rückenlage
Einfach so auf den Rücken dürfen Sie sich irgendwann aber auch nicht mehr legen, denn dann droht das
Vena-Cava-Syndrom . Hebammen und Ratgeberautoren raten dazu, sich ein kleines Kissen unter eine Seite (eine Pobacke) zu schieben, damit nicht der gesamte Druck nach unten lastet.
3. Seitlage
Am besten schlafen Sie auf der linken Seite, weil da der Blutfluss noch irgendwie am besten funktioniert. Ach, Sie gehören zu den Menschen, die sich in der Nacht eigentlich mal bewegen? 6-8 Stunden auf der linken Seite liegend wird ihr linker Arm so taub und kalt und bläulich? Gut, zur Abwechslung können Sie ja mal versuchen von der linken Seitlage in die rechte rüberzurollen. Ich empfehle Ihnen spätestens ab Schwangerschaftswoche 34-36 einen Flaschenzug über ihrem Bett zu montieren...
4. Lagerung der Füße
Früher oder später bekommen Sie es vielleicht mit Wassereinlagerungen zu tun. Um die Füße vom Wasser zu entlasten, wird im allgemeinen empfohlen, ein Kissen, eine gerollte Decke oder so etwas ähnliches während der Nacht unter die Füße zu legen und diese hochzulagern.
5. Lagerung des Oberkörpers
Gegen das Sodbrennen, was Sie womöglich auch noch verspüren, empfiehlt es sich, den Oberkörper des nächtens hochzulagern.
6. Zusammenfassung
Sie sollen also
- auf der linken Seite
- die Füße nach oben
- den Kopf und Oberkörper nach oben
- quasi ein dreidimensional leicht seitlich gekipptes lebendes Klappmesser darstellend
schlafen. Und das noch so circa 4-6 Wochen lang. Herzlichen Glückwunsch, wenn Sie jetzt auch zu denen gehören, die nachts dreimal "rausmüssen", weil Ihre Blase, die nur noch das Fassungsvermögen eines Fingerhuts hat, schon wieder voll ist (denn aufgrund der Wassereinlagerungen und der allgemeinen Empfehlungen trinken Sie natürlich tapfer weiterhin jeden Tag 2-3 Liter). Planen Sie circa eine halbe Stunde, bis Sie sich aus Ihrer sicheren Schlafposition befreit und Ihren schwangeren Körper in eine aufrechte Position gewuchtet haben. Wenn Sie vom Töpfchen zurück sind, brauchen Sie noch circa eine weitere halbe Stunde, bis Sie ihre gemütliche Schlafposition wieder eingenommen haben.
Ach? Jetzt sind sie wach und können gar nicht mehr einschlafen? Wissen Sie was? Gewöhnen Sie sich doch einfach schon mal dran...