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Nach der Turbo-Geburt ist mein untenrum leider ein totales Schlachtfeld. Ich renne nu schon seit zwei Wochen zur Rückbildungsgymnastik, aber es geht mir alles zu langsam und ich will ja auch nichts unversucht lassen. An wen wendet sich die frischgebackene Muddi? Richtig. An die Hebamme ihres Vertrauens.
Und nu war die Anfang März just auf einem Kongress und dort stellte eine bekannte, deutsche S*x-Spielzeug-Firma auch ihr Angebot vor. Beckenbodentrainingshilfe ist das Stichwort. Sowas gibt es schon länger, z.B. in Form von lustigen kleinen Gewichtskegeln, die man sich in seine...ähm... sein Schmuckkästchen einführt und dann mithilfe der irgendwo noch vorhandenen Beckenbodenmuskulatur festhält. Und die Firma mit den Spielzeugen hat da also jetzt auch was. Meine Hebamme war ganz begeistert und so hat sie also gesagt, ich solle mir das doch mal anschauen und ggfs. könnte ich ja über sie mit Hebammenrabatt bestellen.
Aber mir geht ja wie schon gesagt alles zu langsam und so surfte ich zu dem ehemaligen Internetbuchhändler, der heute ein einziges Warenhaus ist, und siehe da: Auch was S*x-Spielzeug angeht, wird man da fündig.
Und nun habe ich diese Dinger also bestellt. Fe.Tisch-Shop24.de oder so hieß der Händler. Ich bin da relativ sorglos rangegangen. Neutraler Versand hieß es, kicher kicher.
Aaaaaaber: ich vergaß die Produktvorschläge, die Auswertung meines Kaufverhaltens. Ich sage nur: "Kunden, die diesen Artikel gekauft haben, haben auch folgende Artikel angesehen". Ich bin im Internetkaufhaus nun eine von denen, die sich für Schweinkram interessiert. Ich sage Ihnen, ich habe Dinge gesehen, die wollte ich im Leben nicht sehen.
Waaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaah.
(Die Bollen sind heute gekommen.
Mal kucken, ob es was bringt.)
III. Akt - Oh, Boy!
Montag, 30.01.2012, irgendwas um 15 Uhr herum. Wir sind im Kreißsaal.
Alles ist aua. Mit vorletzter Kraft von irgendwoher robbe ich von der Transport-Liege auf das Kreißbett. Ich weiß gar nicht wie mir geschieht.
Eine Wanne. Ob ich in die Wanne möchte, zur Erleichterung der ganzen Sache, fragt die Hebamme. Ja! Eine Wanne!
Als der Riesenbottich endlich vollgelaufen ist, schleppe ich mich irgendwie in das Bassin. Die Hebamme und die Hebammenschülerin versuchen die CTG-Gürtel anzulegen. Ich versuche mich zu entspannen. Das Baby-CTG gibt nix gutes wieder. Offensichtlich will das Baby nicht mehr baden, es ist unfit. Also, nichts mit entspannen, sondern raus aus der Wanne, zurück auf das Bett. Die Hebamme und die Schülerin sind ein bisschen hektisch. Ich hab keine Kraft, um zu fragen, ob es dem Zwerg gut geht.
Auf der Liege werde ich noch mal untersucht. Mein Muttermund gibt offensichtlich Vollgas. "Das geht ganz schnell.", sagt die Hebamme. "Wenn die nächste Wehe kommt, dann können sie mitschieben."
Mitschieben?
In meinem Kopf passieren die Phasen der Geburt, die ich im Vorbereitungskurs und in den ganzen tollen Büchern immer vernommen habe, Revue. Wo war hier bitte meine Eröffnungsphase, wo meine Austreibungsphase? Meine Wehen kamen einfach von null auf Schuss. Ich erinnere mich an die Kreißsaalbesichtigung. Schöne Musik solle man sich mitbringen, einen Badezusatz. Ich erinnere mich an das Seil und den Geburtshocker. Und dass man losfahren soll, wenn die Wehen alle fünf Minuten kommen. Ich hatte nie einen Abstand von fünf Minuten. Meine Wehen haben direkt losgewummert wie die Musik auf den wüsten Raves der 90er.
Mitschieben.
Ich schiebe und schiebe. Wehe um Wehe. Irgendwann war auch noch die Sache mit der PDA, fragen Sie mich nicht wann. Wir haben das kurz andiskutiert und JA, ich wollte sie. Ich habe sie mir gewünscht, gefleht habe ich. Weil ich felsenfest davon überzeugt war, dass diese Kanüle im Rücken nicht schlimmer als diese Schmerzen sein können und weil ich ja sowieso nicht mehr von diesem Bett runterkam. Der Vater wurde mit Mundschutz und Kittel ausstaffiert und fing an das Formular auszufüllen. Und kam bis zur Hälfte des Zettels.
Überrascht es Sie, dass für die PDA keine Zeit blieb? Nein, nicht wirklich, oder? Bis ein Anästhesist dagewesen wäre, wäre ich schon fast fertig. Also, leider keine PDA. Mundschutz ab, Zettel weg. Ich muss da alleine durch. Gegen die Schmerzen gibt's für mich leider nichts mehr. Das bekomme ich irgendwie aus 80km Entfernung alles so halbwegs mit. Irgendwie. Meine Sinne sind total benebelt.
Ich bin mit meiner Kraft völlig am Ende. Ich wiederhole immer wieder "Ich kann nicht mehr." Alle im Raum befindlichen Personen versichern mir, dass ich kann. Bei jeder Wehe, bei jedem Schieben feuert die Hebamme mich mit einem dreifachen "jawoll! jawoll! jawoll!" an. Die Hebammenschülerin atmet mir vor und ermahnt mich, dass ich zum Kind atmen müsse. Ich schaffe nicht mal mehr für mich selbst zu atmen.
Irgendwann merke ich auch, dass sich was bewegt. Das motiviert mich irgendwie. Dummerweise lassen meine Wehen nach. Die Abstände werden immer größer. Jetzt sind es nicht mehr die Wehen, die Schmerzen machen, sondern die Abstände dazwischen. Das läuft alles nicht gut. Das CTG vom Baby ist schlecht. Das bekomme ich irgendwie am Rande mit.
Die Hebamme ruft einen Arzt. Sonst war sie extrem ruhig und souverän, aber als ich höre, dass sich ihre Stimme überschlägt, als sie den Nachsatz "ich brauche einen Arzt hier. DRINGEND!" eindringlich formuliert, bekomme ich Angst.
Dann erklärt sie mir, dass ich einen Wehentropf bekommen sollte, weil meine Wehentätigkeit abnimmt. Als würde ich in meinem Zustand noch diskutieren oder hinterfragen.
Oxytozin-angetrieben und jetzt auch mit Unterstützung des Oberarztes geht es weiter. Erster Schritt: Der Doktor drückt das Baby von oben aus dem Bauch raus. Zweiter Schritt: Saugglocke. Einmal pressen und jetzt geht es merklich voran. Noch einmal pressen und das Baby ist raus. Was für ein Gefühl. Es ist 17:37 Uhr.
Als sie es hochheben sehe ich ungelogen direkt auf Augenhöhe den Schniedel des kleinen Mannes und bin überhaupt nicht überrascht. Ich wusste immer, immer, immer, dass das ein Junge ist.
Die Nabelschnur lag um den Hals, der Kurze wird mir kurz gegeben, dann direkt untersucht. Der 10-Minuten APGAR-Test bringt alle 10 Punkte. Der kleine Kerl ist zäh.
Und dann warten wir noch auf die Plazenta. Ich bleibe am Wehentropf. Es muss doch noch eine Nachwehe kommen, die dieses - pardon - Scheißding raustreibt. Die Zeit vergeht. Die Hebamme wartet noch. Aber ewig könne sie nicht warten. "Wenn die Plazenta sich nicht löst", erklärt sie mir, "dann müssen wir die operativ entfernen." Ich nicke. "Sie bekommen dann eine Spinalanästhesie." Ich nicke. Ich bin gewillt dieses Ding mit meiner Willenskraft abzulösen und da rauszubefördern, koste es was es wolle. Ich lasse mich hier jetzt nicht noch ausschaben. Nein. Nein. Nein.
Eine zweite Hebamme kommt und akupunktiert mich. Wir warten noch etwas weiter.
Nach einer Stunde des Wartens ist Schicht. Jetzt zählt es. Entweder die beiden Hebammen bekommen das Viech raus oder ich werde operiert. Die eine Hebamme, massiert und drückt auf meinem Bauch herum. "Ich muss sie jetzt ein bisschen hart anfassen, das tut mir leid.", sagt sie. "Kein Problem.", sage ich. Das sind doch keine Schmerzen im Vergleich zu dem, was hinter mir liegt.
Zwei mal drückt die Hebamme feste zu, dann ist die Plazenta raus. Und dann die Begutachtung, ob alles vollständig ist. Meine Güte, wie spannend. Aber jaaaaaa. Es ist alles vollständig rausgekommen. Es gibt doch einen Gott!!
Ich werde genäht, ich bekomme mein Kind hingelegt, ich bekomme ein Schmerzmittel. Ich sage ziemlich oft scheiße, weil die ganzen Schläuche meines Zugangs mich beim Schmusen mit dem kleenen Mann stören und weil ständig irgendwas piepst, wackelt oder ruckelt.
Ich bin fertig, ergriffen, glücklich, kaputt, erleichtert, geschafft, verärgert, traurig, entzückt - alles gleichzeitig.
Und das war der erste Blick, den mir der kleine Mann zuwarf:
II. Akt - Take it easy.
Montag, 30.01.2012, 12:15. Ich bin in der Klinik angekommen und wurde in ein Aufnahmezimmer gesteckt. Wir schreiben nochmal ein CTG, leider hat das Bébé immer mal wieder Aussetzer. Das kennen wir ja schon. Das CTG dauert ewig. Es ist keine Wehe in Sicht.
Eine Hebammenschülerin und eine Hebamme machen die Aufnahme und werten das CTG aus. Ich bin fit, vom Bébé weiß man's nicht recht. Wenn was zu sehen ist, ist es super. Aber oft sieht man halt auch nichts. Eine Ärztin kommt und klärt mich auf. Dass innerhalb von 24 Stunden nach einem Blasensprung eigentlich die Wehen einsetzen, aber wenn nicht, oder wenn es schneller gehen müsste, dann gäbe es drei Möglichkeiten zum Einleiten. Während sie mir vom Cocktail, Wehentropf usw erzählt muss ich schon mehrmals kräftig durchatmen. Trotzdem spricht hier jeder noch von stationärer Aufnahme, Einleiten und 24 Stunden.
Ich soll noch nach nebenan ins Untersuchungszimmer, die Ärztin will einen Ultraschall. Ich atme immer wieder tief durch, gehe in die Knie. Auf der Liege liegend ist es kaum auszuhalten. "Für was brauchen wir denn jetzt noch einen Ultraschall?", quetsche ich raus. "Um den Kopfumfang und das Gewicht zu messen.", antwortet die nette Ärztin. "Ich war doch aber Samstag erst hier, kommen Sie nicht an die Daten? Da wird sich doch in zwei Tagen nichts dramatisches mehr verändert haben." "Ach so", sagt sie, "dann suche ich die Daten raus."
Und ich darf zurück ins Aufnahmezimmer. Es ist 14:00 Uhr. Ich warte, wie es weitergeht.
Die Hebammenschülerin kommt und sagt mir, dass ich leider noch nichts zu essen bekommen kann (wie gesagt, ich bin ja ohne Frühstück aus dem Haus gehetzt und sah zu diesem Zeitpunkt schon dezente Sternchen), man möchte erst noch ein CTG schreiben. Ich presse unter dem Druck in meinem Unterleib nur hervor, dass ich das nicht mehr packe, mich nochmal 'ne halbe Stunde auf die Liege zu legen.
Um 14:30 bekomme ich ein Mittagessen, dass ich im Stehen unter Schmerzen einnehme. Danach soll das CTG geschrieben werden und ich stationär aufgenommen werden. Irgendwann geht der Papa raus und fragt die Damen mal, in welchen Abständen man hier eigentlich Wehen haben müsste, um direkt in den Kreißsaal zu kommen. Um 15 Uhr werde ich zum ersten Mal untersucht. Die Hebamme ist sichtlich überrascht. Mein Muttermund ist bereits 3-4 cm geöffnet. "Das geht jetzt aber schneller als erwartet.", sagt sie und schaut mich entschuldigend an.
Wir raffen die Sachen zusammen und ich komme in den Kreißsaal. Zum ersten Mal habe ich das Gefühl, dass es ernst wird.
I. Akt - Es ist ein Blas' gesprungen.
Montag, 30.01.2012. Wir schreiben 40+2, was so viel bedeutet, wie, wir sind in der Schwangerschaftsverlängerung am zweiten Tag. Da muss man dann engmaschig kontrolliert werden und öfter mal zum Frauenarzt. So also auch an diesem Montag.
Wie das dann immer so ist. Der Termin ist um 10:30 Uhr und ausgerechnet an diesem einen Tag verschläft man nach allen Regeln der Kunst, weil einen die Bettdecke aber auch partout nicht gehen lassen will. Also hechtete ich an diesem Morgen mit einem hastig heruntergeschlungenen Kaffee aus dem Haus und lies alles stehen und liegen. "Frühstücken", dachte ich, "kann ich dann ja hinterher."
Beim Frauenarzt erst das übliche: Pipiprobe und Blutpieksen. Juhuuuu, kein Eiweiss im Urin. Aber, buhuuuu, ein bisschen Blut im Strullerbecher. "Schicken wir ein." sagt der Doc zur Sprechstundenhilfe. Dann wieder ans CTG schnallen, ein langes mussten wir schreiben, weil ja zuvor die CTGs auffällig waren. Dann hieß es, ich solle mich untenrum ausziehen zwecks der Untersuchung.
Ich erhob mich mit der Eleganz einer Walkuh von der Liege und fühlte ein zartes "platsch" in meiner Unnerbux. Das kann ja immer Pipi sein in diesem fortgeschrittenen Stadium der Schwangerschaft, wenn das Kind so nach unten drückt. Also erstmal noch nix schlimmes, dachte ich. Aber oha. Beim freimachen war das alles eher rosa. Zuerst dachte ich an das Blut im Urin und dachte nur "Ach Du Scheiße!"
Und als mein Arzt reinkam und mich seltsam anschaute, weil ich eben nicht untenrum frei war, sondern mit zusammengefalteten Beinchen da stand und ihm erklärte, dass es "platsch" gemacht hat und in meiner Unterbux nun alles rosa ist und ich glaube, dass jetzt ganz viel Blut im Urin ist, sagte er nur: "Moooment. Wir haben doch so einen Test."
Also: Fruchtwassertest in der Praxis. Gut, dass mein Doc so ein dolles Ding sich hatte andrehen lassen. Praktische Sache, dass ich schon gleich da war. Und tatsächlich: frollein hat es geschafft und an Ort und Stelle einen Blasensprung gehabt. Damit habe ich mich schon jetzt in der noch jungen Praxisgeschichte unvergessen gemacht...
Mein Arzt sagte nur: "Dann fahren sie mal ab in die Klinik."
Ich: "Kann ich nicht noch mal nach Hause?"
(Ich hatte ja nix dabei. Ich hatte nicht gefrühstückt. Ich wollte doch noch den Katzen tschüss sagen. Meine Kliniktasche war noch nicht vollends fertig gepackt. Und in der Küche sah es aus...)
Doc: "Neeee, Sie fahren jetzt NICHT nach Hause. Sie kriegen jetzt gleich ein KIND!!!"
Ich: "Okay."
Und dann fuhr ich also in die Klinik, stellte mich mit meinem vorzeitigen Blasensprung vor und was dann geschah, erfahren Sie im zweiten Akt.
Danke. Danke. Danke.
Isch komm ja zu nix hier.
Also jeden anderen Mann, der mich so viel anschreit und so wenig im Haushalt mithilft und nur fordert, fordert, fordert hätte ich ja schon längst vor die Tür gesetzt, näch.
Aber den kleinen Turbo muss man einfach liebhabn.
Sie merken schon: ich versuch Sie bei Laune zu halten, bis ich wieder richtig zum Bloggen komme...
Blasensprung beim Frauenarzt.
Da geht man Montagsmorgens zum Check zum Arzt, weil man ja zwei Tage über Termin ist und dann platzt also in der Praxis diese Fruchtblase und dann darf man auch nicht mehr nach Hause, um seine Sachen zu holen, sondern muss direkt in die Klinik und dann geht alles einfach auch total schnell. Und Freitags kommt man dann nach Hause und hat ein Baby im Gepäck :)
Wenn Sie's also interessiert: bleiben Sie dran. Die Geschichte ist nicht mal eben so erzählt...
40+1 - Wissen macht Aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaah!!!
Servicezeit im frollein-Blog. Für alle noch nicht schwangeren / noch nie schwanger gewesenen, aber gebär- und befruchtungsfähigen Leserinnen und Leser heute ein Tipp:
Wenn Sie schwanger sind/werden und anfangen, die frohe Kunde zu verbreiten, addieren Sie gleich zwei Wochen auf den ausgezählten Termin hinzu. Ehrlich. Machen Sie das. Vertrauen Sie mir.
Ich selber habe mich dazu gezwungen, Bücher, Ratgeber etc. erst ab dem Moment wo die "kritischen" ersten drei Monate rum sind zu lesen, deshalb kam dieser wertvolle Hinweis für mich leider zu spät. Denn als ich Anfing, Bücher und Berichte über das Wunder der Schwangerschaft zu lesen, hatte ich den meisten Leuten in meinem Umfeld schon erzählt, dass ich schwanger bin und wann eben mein Termin ist.
Leider wird einem als junges Mädchen, wenn man zum ersten Mal zum Frauenarzt geht, weil man jetzt irgendwie geschlechtsreif ist, nicht gesagt, dass man unter allen Umständen, wenn man jemals schwanger werden sollte, für das soziale Umfeld, IMMER zwei Wochen auf den Termin aufschlagen sollte. Selbst beim ersten Frauenarztbesuch in einer Schwangerschaft sollte man das nochmal gesagt bekommen. (Ich werde das morgen auch meinem Arzt vorschlagen.)
Denn, wissen Sie, was los ist, wenn Sie den Termin erreicht haben und eben eine von den Frauen sind, die länger als 40 Wochen brüten?
Ihr Telefon steht nicht mehr still. Ihr E-Mail -Postfach quillt über. Teilweise gratulieren die Leute auch schon zum Nachwuchs.
Jeder will natürlich wissen, was los ist. Und immer schwingt so ein bisschen auch die Empörung mit, dass man nicht auf dem Laufenden gehalten wurde.
Das ist das eine.
Das andere ist: Sie bekommen ungewollt jede Menge Ratschläge.
Sie glauben ja gar nicht, was die Leute alles (besser) wissen. Woran ich erkenne, dass es losgeht. (Weil ich vermutlich zu doof bin, das von alleine zu merken...) Was ich tun kann, damit es losgeht. (Warum sollte ich? Es ist alles okay, es ist alles im Rahmen.) Was Gründe sind, dass es noch nicht losgeht. (Weiß ich selber: Das Kind kommt, wie es lustig istl!!!)
Was so schön ist: es zählt anscheinend NICHTS, dass eine Schwangerschaftsdauer von bis zu 42 Wochen medizinisch VÖLLIG normal ist. Nein. Hier muss doch etwas nicht stimmen.
(Dass vielleicht die Tatsache, dass heute die Mehrzahl der Kinder vor dem errechneten Termin kommen, auf eine steigende Anzahl von Kaiserschnitten, stärker überwachten Risikoschwangerschaften etc. zurückzuführen sind, was ja auch positiv ist, dass diese Schwangerschaften und Geburten heute so toll erhalten werden können, aber was eben nicht den Normalzustand markieren kann und darf, was die Dauer der Schwangerschaft angeht - ist egal.)
"Ja, aber ich war doch in der Klinik, und wie du weisst, ist das hier eine ganz tolle große, unheimlich kompetente und angesehene Frauenklinik und die haben alles gründlich gecheckt und sagen es ist alles total in Ordnung."
Ja, aber trotzdem. Das Kind sollte doch am 28.01.2012 kommen. Da stimmt doch was nicht.
Ich gehe jetzt nicht mehr ans Telefon. Konsequent.
Deshalb mein Tipp. Lügen Sie. Sie dürfen das. Lügen Sie zu ihrem eigenen Schutz. Wenn Sie in Woche 13 sind und allen von Ihrem Glück erzählen, lügen Sie. Dichten Sie 2 Wochen dran. Erzählen Sie es erst in der 15. Woche allen, damit es zeitlich wieder passt oder sagen Sie, sie wären zwar erst in der 11. Woche, aber es ist alles laut Arzt so toll und sicher und sie können nicht mehr warten und das müsse jetzt raus. Lügen Sie wie gedruckt.
Sie werden 28 Wochen später unter Umständen sehr dankbar dafür sein. So bescheuert es klingt: Aber Sie werden mit einer Geburt in der (für die Außenstehenden) 36. Woche (wenn das Kind 2 Wochen vor Termin käme) weniger Aufsehen erregen, als wenn Sie Ihren ausgezählten Termin erreichen.
So weit sind wir nämlich schon gekommen, heutzutage. Wenn was nicht in Ordnung ist, dann isses nix. Aber wenn mal was ganz natürlich und in Ordnung ist, dann isses erst recht nix.
Zu gut.
Allen Hiobsbotschaften zum Trotz bin ich jetzt doch wieder aus der Klinik rausgelassen worden. Egal wie schlecht es mir zwischenzeitlich geht, das Kind hat Spass für zwei in mir drinnen und dem geht es offensichtlich viel zu gut.
Um dem auch was positives abzugewinnen: Ab heute ist jeder Tag ein Extrabonus beim Mutterschutz. Ärgern wir hintenrum also noch mal den Arbeitgeber, der sich bestimmt freut, dass er noch länger mit dem schwarzen schwangeren Schaf zu tun hat... hähähähä.
Der große Lauschangriff.
Gestern beim CTG war wieder alles total toll. Zum Dank für den täglichen Abhörterror hat das Kind mich einfach eine halbe Stunde lang vermöbelt und Turnstunde gemacht. Ich erinnerte mich immer nur an den Satz aus dem Geburtsvorbereitungskurs: "Kindsbewegungen können sehr schmerzhaft sein." Oh ja. Vor allem gegen Ende der Schwangerschaft.
Dafür hatte ich gestern wieder einen Blutdruck, der nicht gut war. Zuerst haben "die Damen"
den Korotkow nicht gehört, dann musste der Doktor ran. Und dann war er zu hoch. Also, mein Blutdruck jetzt.
Und heute ist also der ausgezählte Termin und dieses Kind findet den Ausgang einfach nicht.
frollein am 28. Januar 12
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Und täglich grüßt das...
...CTG.
Heute war eigentlich "nur" noch mal eine Dopplerkontrolle und bisschen Gestose-Check angesagt.
Dummerweise war das CTG heute morgen beschissen und jetzt sollte ich heut nachmittag noch mal hin. Und wenn es dann nicht besser wäre, dann heute gleich ab in die Klinik und einleiten oder rausschneiden.
Heute nachmittag ging es aber wieder.
Nun geht es morgen früh nochmal ans CTG und Samstag soll ich in der Klinik ans CTG.
Und dann wird man mit den Worten: "Machen Sie sich keine Sorgen" verabschiedet.
Haha.