oder: Wie Sie sich gleich in der Schwangerschaft den Schlaf abgewöhnen können, den Sie nach der Geburt mit dem schreienden Baby eh nicht mehr finden werden.
Es gibt ja diese Theorie, dass das nächtliche Wachwerden, "Zum-Klo-müssen" usw. schon während der Schwangerschaft auf die kommenden ständigen Schlafunterbrechungen nach der Geburt vorbereiten sollen. Ob da nun was dran ist oder nicht? Ich weiß es nicht.
Ich kann Ihnen aber ganz sachlich erörtern, warum Sie de facto gegen Ende der Schwangerschaft nicht mehr schlafen können.
1. Bauchlage
Aus gegebenen, offensichtlichen Gründen ist diese irgendwann einmal passé. (Kleiner Tipp am Rande, wenn Sie schwanger sind oder mal sein werden und dies lesen: Genießen Sie die Bauchlage so lange es geht. Sie wird Ihnen fehlen!)
2. Rückenlage
Einfach so auf den Rücken dürfen Sie sich irgendwann aber auch nicht mehr legen, denn dann droht das
Vena-Cava-Syndrom . Hebammen und Ratgeberautoren raten dazu, sich ein kleines Kissen unter eine Seite (eine Pobacke) zu schieben, damit nicht der gesamte Druck nach unten lastet.
3. Seitlage
Am besten schlafen Sie auf der linken Seite, weil da der Blutfluss noch irgendwie am besten funktioniert. Ach, Sie gehören zu den Menschen, die sich in der Nacht eigentlich mal bewegen? 6-8 Stunden auf der linken Seite liegend wird ihr linker Arm so taub und kalt und bläulich? Gut, zur Abwechslung können Sie ja mal versuchen von der linken Seitlage in die rechte rüberzurollen. Ich empfehle Ihnen spätestens ab Schwangerschaftswoche 34-36 einen Flaschenzug über ihrem Bett zu montieren...
4. Lagerung der Füße
Früher oder später bekommen Sie es vielleicht mit Wassereinlagerungen zu tun. Um die Füße vom Wasser zu entlasten, wird im allgemeinen empfohlen, ein Kissen, eine gerollte Decke oder so etwas ähnliches während der Nacht unter die Füße zu legen und diese hochzulagern.
5. Lagerung des Oberkörpers
Gegen das Sodbrennen, was Sie womöglich auch noch verspüren, empfiehlt es sich, den Oberkörper des nächtens hochzulagern.
6. Zusammenfassung
Sie sollen also
- auf der linken Seite
- die Füße nach oben
- den Kopf und Oberkörper nach oben
- quasi ein dreidimensional leicht seitlich gekipptes lebendes Klappmesser darstellend
schlafen. Und das noch so circa 4-6 Wochen lang. Herzlichen Glückwunsch, wenn Sie jetzt auch zu denen gehören, die nachts dreimal "rausmüssen", weil Ihre Blase, die nur noch das Fassungsvermögen eines Fingerhuts hat, schon wieder voll ist (denn aufgrund der Wassereinlagerungen und der allgemeinen Empfehlungen trinken Sie natürlich tapfer weiterhin jeden Tag 2-3 Liter). Planen Sie circa eine halbe Stunde, bis Sie sich aus Ihrer sicheren Schlafposition befreit und Ihren schwangeren Körper in eine aufrechte Position gewuchtet haben. Wenn Sie vom Töpfchen zurück sind, brauchen Sie noch circa eine weitere halbe Stunde, bis Sie ihre gemütliche Schlafposition wieder eingenommen haben.
Ach? Jetzt sind sie wach und können gar nicht mehr einschlafen? Wissen Sie was? Gewöhnen Sie sich doch einfach schon mal dran...
Also U-Hackerl-Position für Fortgeschrittene.
Diese Sache mit Füße hoch bei Seitenlage finde ich immer spannend (und für mich unpraktikabel).
Es trötste Sie nu sicher nicht, daß man auch unschwanger schlaflos (mit oder ohne Arm in blau) Nächte zubringen kann.
Ich wünsche Ihnen ein Baby, das schnell durchschläft, dann kommen Sie zu Erholungsphasen. Gibt ja Babys, die das tun. Gibt auch andere, aber reden wir nicht über sie : )
Ich würde sagen das trifft den Nagel auf den Kopf. Schlafen ist im Moment grausam und dann stelle man sich noch eine Zweijährige vor, die unbedingt ins "Mamabett" will und sich dann in der Nacht über einen drüber wuchtet. Man beachte, dass das Kind schon fast 17 Kilo wiegt. Das tut weh und ist sau unbequem :-(